Kopfschmerzen kennt (fast) jeder. Doch Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen. Eine erste Unterteilung der Kopfschmerzen geschieht in primäre und sekundäre.

Primäre und sekundäre Kopfschmerzen – der Unterschied

Primäre Kopfschmerzen sind eigenständige Erkrankungen. Die Migräne ist ein typisches Beispiel. Sie bringt oft zusätzliche Symptome wie Sehstörungen oder eine Aura mit sich. Andere primäre Kopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen und Clusterkopfschmerzen.

Diese Art von Kopfschmerzen ist weit verbreitet. Sie kann in jedem Alter auftreten, sogar bei Kindern. Spannungskopfschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden. Etwa 300 von 1’000 Menschen haben regelmässig damit zu tun, Frauen häufiger als Männer.

Migräne betrifft Frauen doppelt so oft wie Männer (14% vs. 7%). Bei Kindern tritt sie bei Jungen und Mädchen gleich häufig auf (4–5%). Hormone spielen hier vermutlich eine Rolle.

Clusterkopfschmerzen sind seltener – nur 1 von 1’000 Menschen ist betroffen. Sie treten meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Männer haben sie doppelt so häufig wie Frauen.

Sekundäre Kopfschmerzen: eine Folge anderer Erkrankungen

Bei sekundären Kopfschmerzen liegt die Ursache in einer anderen Erkrankung oder Verletzung. Beispiele:

  • Infektionen wie Covid-19 oder Grippe
  • Verletzungen im Nacken– oder Schulterbereich
  • Übermässiger Medikamentenkonsum

Weitere Auslöser:

  • Zervikogener Kopfschmerz (Halswirbelsäule)
  • Hirnschlag oder Schleudertrauma
  • Stoffwechselstörungen, z.B. Unterzuckerung
  • Sehschwäche ohne ausreichende Sehhilfe
  • Augenkrankheiten wie Grüner Star
  • Tumore oder Bluthochdruck

Wie erfolgt die Diagnose?

Der erste Schritt ist ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt. Dabei wird genau erfasst, wo und wie stark der Schmerz ist. Je nach Art der Kopfschmerzen sind weitere Untersuchungen nötig – z. B. ein MRT oder Bluttests. Manchmal überweist Sie der Arzt an Fachärzte wie Neurologen oder spezialisierte Zentren.

Neben Medikamenten kann Physiotherapie helfen.

Wie hilft Physiotherapie bei Kopfschmerzen?

Die physiotherapeutische Behandlung richtet sich nach der Ursache.

Bei sekundären Kopfschmerzen steht die Behandlung der Grunderkrankung im Fokus. Die Kopfschmerzen bessern sich dadurch oft und können sogar ganz verschwinden.

Bei primären Kopfschmerzen, wie Migräne, gibt es kein Heilmittel. Es kann daher sein, dass man physiotherapeutisch nichts Konkretes behandeln kann. Das ergibt sich aber individuell je nach Fall und Diagnose und wird genau durch die Physiotherapie untersucht.

In der Therapie klären wir Sie umfassend über Ihr Krankheitsbild und über Ihr eigenes Verhalten zur Verbesserung der Beschwerden auf. Es geht darum, Ihre Beschwerden zu lindern und Ihr Verständnis für die Krankheit zu fördern. Das entspricht den aktuellen Behandlungsrichtlinien, an denen wir uns im Physiozentrum orientieren.

Das Ziel: Sie gewinnen Kontrolle und Selbstvertrauen.