«Bei der Physiotherapie lege ich mich hin und lasse mich massieren». Dieses Bild einer Physio-Sitzung ist bis heute in einigen Patientenköpfen. Nicht ohne Grund, denn auch ein Klischee birgt zuweilen ein Stück Wahrheit: In der Vergangenheit war die Physiotherapie geprägt von passiven Massnahmen, bei denen sich der Patient nicht selber bewegte, sondern von der Therapeutin bewegt und massiert wurde.

Zudem finden sich auch heute noch in der Berufswelt Physios, die vornehmlich passiv therapieren. Entsprechend hartnäckig hält sich das Vorurteil, gegen das die moderne Physiotherapie ankämpft. Lassen Sie uns deshalb mit starken Argument mit dem Klischee aufräumen:

Von passiver Symptombehandlung zu medizinischer Expertise

Von einfachen Massagen und anderen passiven Methoden hat sich die Physiotherapie zu einer hochspezialisierten medizinischen Disziplin entwickelt. Sie basiert auf Forschung und Datenerhebung und zielgerichteten Behandlungsansätzen. Heute sind Physiotherapeutinnen Spezialistinnen, die Patienten dabei helfen, Beweglichkeit, Funktionalität und Lebensqualität zu erhalten und wiederherzustellen. Dafür nutzen sie häufig aktive Methoden; die Patienten bewegen sich unter Beaufsichtigung der Physios selber.

Breites Spektrum und hoher Spezialisierungsgrad

Moderne Physiotherapeuten behandeln heute eine Bandbreite an Problemen: neurologische Störungen, Atemwegserkrankungen, Sportverletzungen, Schwindel, Kieferbeschwerden, Beckenbodenproblematiken und vieles mehr.

Messbare Methoden

Jede Therapie beginnt mit einem individuellen Befund: Mittels Assessments (Tests) werden die grundlegenden Faktoren herausgearbeitet, die Beschwerden verursachen. Der Physiotherapeut kann so die geeigneten Interventionen (Massnahmen) ableiten und mit den Assessments im Verlaufe der Therapie überprüfen, ob diese wirken.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Physio ist in der Schweiz ein vierjähriges Hochschulstudium. Eine Berufslehre ist nicht möglich. Im Studium erwerben sich die angehenden Physiotherapeuten ein breites medizinisches Wissen und Kenntnisse in Anatomie, Physiologie, angewandter Physik und Biomechanik, Krankheitslehre und vieles mehr. Auch ein Master-Studiengang ist möglich.

Ständige Weiterbildung und Zertifizierungen

Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, investieren Physiotherapeutinnen kontinuierlich Zeit und Geld in ihre Weiterbildung. Durch Schulungen und Zertifizierungen stellen sie sicher, dass sie wissenschaftlich belegte Techniken zur Behandlung nutzen.

Aktive Therapiemethoden und Edukation im Fokus

Moderne Physiotherapie legt den Fokus auf aktive Therapiemethoden. Wie unzählige Forschungsergebnisse zeigen, ist bei Beschwerden des Bewegungsapparates ein geführtes Training sowohl die effektivste wie auch nachhaltigste Methode.

Ausserdem erhalten Patientinnen mit einem Training mehr Selbstwirksamkeit. Dieses können Sie selbstständig zuhause oder im Sport integrieren.

Auch das Coachen und Vermitteln von Wissen ist ein weiterer zentraler Aspekt im Physio-Alltag. Wir wissen aus der Forschung, dass Patienten besser mit einem Problem umgehen können, wenn sie es verstehen. Physios betreiben heute viel mehr Patientenaufklärung als früher, damit Patientinnen ihr Problem verstehen und selbstständig Massnahmen dagegen ergreifen können.

Gemeinsam Klischees überwinden

Im Physiozentrum verfolgen wir einen einfachen Ansatz: In der Physiotherapie stehen bei uns messbare Assessments, Zielvereinbarungen mit Patienten, angepasste Behandlungspläne und aktive Therapieansätze im Mittelpunkt.

Für Massagen haben wir an jedem Standort spezialisierte Medizinische Masseure. Sie arbeiten eng mit den Physios zusammen und sind in vielen Fällen ein wichtiger Teil der Therapie.

Lassen Sie uns gemeinsam das Klischee überwinden und die moderne Physiotherapie in ihrer vollen Bandbreite würdigen.