Ein rauer Umgangston, zu hohe Erwartungen, unbefriedigende Arbeitsbedingungen oder schlicht die Tatsache, dass zwei das Heu nicht auf derselben Bühne haben – Ärger mit dem Chef hat viele Facetten. Was daraus resultiert? Überforderung am Arbeitsplatz und nicht selten ein Burn-out.

Doch was schlecht ist, muss nicht schlecht bleiben. Unser wichtigstes Werkzeug, um dem Ärger Luft zu machen und ein Problem zu lösen, ist Kommunikation. Dabei darf Emotionalität jedoch keine Rolle spielen. Ein Mitarbeitergespräch sollte sachlich und konstruktiv geführt werden – von beiden Seiten. Nur so besteht die Möglichkeit, einen Konsens zu finden, ohne einander persönlich zu treffen.

Was kannst du tun?

Überlege dir reflektiert, welches Verhalten, welche Aussage oder Situation zu deinem Unmut geführt hat. Allenfalls wurde dein Aufgabenbereich nicht klar definiert oder deine Arbeit zu eng überwacht, sodass du keine Möglichkeit hattest, eigenverantwortlich zu arbeiten. Das birgt Frust-Potenzial. Vielleicht ist aber auch das Feedback, welches du erhältst, zu konzentriert, weil der regelmässige Austausch fehlt. Nur wenn Regelmässigkeit gegeben ist, stauen sich Zweifel oder Unzufriedenheit nicht an und die Kommunikation bleibt im Fluss.

Nicht persönlich nehmen sollte man die Tatsache, dass noch immer viele Vorgesetzte das Gefühl haben, sie müssten mehr können und wissen als der Rest des Teams. Diese Einstellung ist in Anbetracht unseres verinnerlichten Konkurrenzdenkens auf dem Arbeitsmarkt durchaus verständlich. Darüber reden muss man trotzdem. Denn Fördern gelingt nur, wenn der Chef weiss, warum er die Menschen eingestellt hat, die mit ihm arbeiten. Sie haben sein Vertrauen verdient.

Führungskompetenz spielt eine wichtigere Rolle

“Die Kunst des Führens besteht darin, Menschen, die mehr wissen als ihr Vorgesetzter, dazu zu bringen, diesem dennoch zu folgen”, schreibt Führungskräfte-Coach Thomas Koulopoulos im US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin «Inc». Führungskompetenz spielt eine immer wichtigere Rolle – auch in der Physiotherapie. Die Arbeit ist intensiv, Anforderungen wachsen, Angebote aber auch. Wer gute Mitarbeitende halten möchte, muss die Kritik ernst nehmen.