Die Schuhe passen nicht mehr und die Beine fühlen sich abends an, als hätte man eine 6-stündige Wanderung hinter sich. Die meisten Frauen leiden während einer Schwangerschaft unter schweren Beinen. In den warmen Sommermonaten können die Beschwerden besonders stark sein. Hitze, Sonnenbäder oder langes Stehen führen dazu, dass die Beine unter anderem anschwellen und schmerzen. Wer die Gründe für dieses Schweregefühl kennt, kann entsprechend reagieren und vorbeugen.
Was macht die Beine so schwer?
In der Schwangerschaft erfüllt der Körper Höchstleistungen. Durch die Hormonumstellung nimmt der Flüssigkeitsanteil in Blut und Körpergewebe um rund sieben Kilo zu. Frauen, die noch mehr zusätzliche Flüssigkeit tragen, leiden entsprechend unter störenden Wassereinlagerungen (Schwangerschaftsödeme).
Auch die Gefässe werden von den Hormonen beeinflusst. Sie sind beispielsweise dehnbarer. Durch diese Erweiterung schliessen die Venenklappen schlechter und das Blut fliesst von den Beinen kaum noch in die obere Körperhälfte zurück.
Weiter können sich Krampfadern bilden. Diese sollten regelmässig durch den Gynäkologen kontrolliert werden.
Betroffene können selber aktiv etwas tun, um die Beschwerden zu lindern. Untenstehend finden Sie 10 Tipps, wie Sie Ihren Beinen Gutes tun.
Tipp 1: Massieren Sie Ihre Beine oder lassen Sie sich diese massieren. Massiert werden sollte immer zum Herzen hin und am besten mit kühlenden Gels.
Tipp 2: Gönnen Sie Ihrem Körper eine Lymphdrainage. Diese regt unter anderem die Zirkulation in den Venen an. Weitere Informationen finden Sie im Beitrag «Manuelle Lymphdrainage: Wann hilft sie?».
Tipp 3: Machen Sie Wadenwickel, duschen Sie Ihre Beine regelmässig kalt ab oder gönnen Sie sich ein Bad. Wickel, Wechselduschen und Wechselbäder gelten seit Jahrhunderten als Wohltat für müde und schwere Beine.
Tipp 4: Vermeiden Sie langes Stehen. Fördern Sie stattdessen Ihre Durchblutung und bewegen Sie sich so viel als möglich. Empfehlenswert ist ein Spaziergang, eine Velotour oder ein Besuch im Schwimmbad.
Tipp 5: Gerade bei hohen Temperaturen verliert der Körper viel Flüssigkeit. Das Blut wird zähflüssiger und der Blutstrom somit langsamer. Trinken Sie also genug.
Tipp 6: Durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung können Sie Ihren Körper beim Entwässern unterstützen. Zu den Früchten, die entwässernd wirken, gehören beispielsweise Erdbeeren oder Wassermelonen. Sie helfen nicht nur das Wasser in den Beinen zu reduzieren, sondern versorgen Ihren Körper zusätzlich mit wertvollen Vitaminen.
Tipp 7: Entlasten Sie Ihre Beine so oft als möglich durch Hochlagern. So kann das Blut wieder in die obere Hälfte des Körpers fliessen und die Beine fühlen sich «leichter» an.
Tipp 8: Kaufen Sie sich Stützstrümpfe. Sie helfen Krampfadern zu vermeiden. Falls Sie bereits an Krampfadern leiden, können Sie sich von Ihrem Arzt Kompressionsstrümpfe verschreiben lassen.
Tipp 9: Bleiben Sie so oft als möglich im Schatten. Die Wärme belastet Ihren Kreislauf und verstärkt die Schwerkraft, so dass sich Ihre Beine noch «schwerer» anfühlen.
Tipp 10: Helfen Sie Ihrem Blutkreislauf aktiv auf die Sprünge. Zwischen den Beinmuskeln verlaufen grosse Venen, welche das sauerstoffarme Blut Richtung Herzen pressen. Diese Muskeln brauchen unter anderem Unterstützung von der sogenannten Muskelpumpe. Diese hilft kräftig mit, damit das Blut weiter zirkuliert.
Um diese Muskelpumpe zu aktivieren, eignen sich in der Schwangerschaft isometrische Übungen. Bei dieser Art von Übungen werden einzelne Muskeln ohne Bewegung gezielt angespannt, ein paar Sekunden gehalten und wieder entspannt. So bleiben Sie während der Schwangerschaft fit und unterstützen Ihren Körper zusätzlich bei seiner Schwerstarbeit.