Schmerzt es Ihnen gerade im Kreuz? Oder haben Sie häufiger Mal Rückenschmerzen? ⚡️

Damit sind Sie nicht alleine. Ganze 67% der Schweizer Bevölkerung hat nämlich mehrmals im Jahr Rückenschmerzen. Damit ist der Rückenschmerz, die häufigste Erkrankung des Bewegungsapparates.

►Lesen Sie hier, was Rückenschmerzen auslöst und was Sie selbst dagegen tun können.

Warum es weh tut: die Ursachen für Rückenschmerzen

Wir fallen gleich mal mir der Tür ins Haus: Nur gerade 15% aller Rückenschmerzen haben eine ganz klare Ursache. Das bedeutet, dass Ihre Schmerzen eher selten von einer einzigen Quelle herrühren, wie der Bandscheibe oder einem eingeklemmten Nerv. Viel wahrscheinlicher ist es, dass der Ursprung Ihrer Rückenschmerzen nicht eindeutig einzugrenzen ist: 85% aller Rückenschmerzen sind unspezifisch.

Wir können also nicht per se einer Fehlbelastung oder einem bestimmten Wirbel, einer Bandscheibe oder einer anderen Ursache die Schuld in die Schuhe schieben. Bei Schmerzen mischen nebst den mechanischen und anatomischen Ursachen noch viele weitere Faktoren mit:

  1. Verhaltensmuster: Sitzen Sie viel oder unterbrechen Sie das Sitzen mit Bewegungen?
  2. Hohe Belastungen: Versuchen Sie zum Beispiel bei einem Umzug gleich so viele Kisten wie möglich zu stemmen oder teilen Sie die Belastung auf?
  3. Lebensstil: Rauchen Sie oder ist Ihr Alltag von Stress geprägt? Beides erhöht die Chance auf Rückenschmerzen.
  4. Glaubenssätze: Ihnen schwirrt das Bild im Kopf rum, dass Ihr Rücken kaputt ist oder Sie einfach zu alt sind? Papperlapapp: Strukturen heilen meist mit der Zeit. Und das Alter ist kein Grund für Schmerzen.
  5. Emotionen: Trauer, Angst und andere negative Emotionen können Ihre Schmerzen verstärken.
  6. Soziale Faktoren: Schmeissen Sie den ganzen Haushalt alleine, arbeiten 100% und müssen nebenbei noch das Familienleben managen?
  7. Wirtschaftliche Faktoren: Sind sie aus finanziellen Gründen an einen belastenden Job gebunden?
  8. Kultur: Der Umgang mit Schmerzen und wie viel sich die Menschen bewegen, hängt stark mit der Kultur zusammen und ist nicht überall gleich.
  9. Vergangenheit: Haben Sie früher schon mal Verletzungen erlitten?
  10. Genetische Faktoren: Manche Dinge sind von Natur aus gegeben. Ihre Gene geben zum Teil vor, ob Sie beispielsweise eine Skoliose entwickeln können.

Sie sehen, Rückenschmerzen können viele Gründe haben. Mögliche Faktoren sind Ihr Verhalten, Ihr Lebensstil oder psychologischer, emotionaler, sozialer oder sogar kultureller Natur.

Einige dieser Faktoren können Sie aber zum Teil selbst oder mit einer Therapie beeinflussen. Daneben braucht es aber auch Training. Jetzt ist die Frage: Was genau können Sie dagegen tun?

Übungen und Tipps gegen Rückenschmerzen

Das wichtigste was Sie bei akuten Schmerzen tun können ist im Alltag aktiv bleiben. 🚴‍♀️  Wir zeigen Ihnen drei einfache Übungen gegen Rückenschmerzen, die Sie zuhause machen können.

Plank

Mit dieser Übung stärken Sie ihren Rumpf. Der Fokus liegt jetzt also darin, Spannung im Bauch aufzubauen und nicht im Rücken.

  1. Knien Sie auf Ihre Matte und stützen Sie sich auf Ihre Unterarme.
  2. Stellen Sie Ihre Zehen hinten auf und heben die die Knie vom Boden ab und strecken Sie diese durch.
  3. Ihr Körper sollte nun von den Schultern bis zu den Füssen in einer Linie sein: Vermeiden Sie ein Hohlkreuz.
  4. Gehen Sie zehn Mal zehn Sekunden in diese Position.

Superman

Superman aktiviert primär Ihre hintere Kette – also die Wade, den hinteren Oberschenkel, das Gesäss und den gesamten Rücken.

  1. Legen Sie sich auf den Bauch und strecken Sie Arme über dem Kopf aus
  2. Bewegen Sie nun die gestreckten Arme und Beine gleichzeitig wie ein Klappmesser Richtung Decke.
  3. Senken Sie die Arme und Beine wieder, ohne ganz abzulegen.
  4. Wiederholen Sie die Bewegung zwölf Mal und führen Sie drei Serien aus.

Squats

Ob Sie’s glauben oder nicht, aber Ihre Wirbelsäule ist ein grosser Fan von Druck- und Zugbelastungen. Das fördert den Stoffwechsel und hält Ihre Bandscheiben fit.

  1. Stellen Sie Sich wieder beckenbreit hin. Wenn Sie mögen, dürfen sie eine Langhantel auf Ihren Schultern platzieren oder eine Tasche mit Gewicht vor sich in beide Hände nehmen.
  2. Machen Sie nun eine Bewegung, als ob Sie sich setzen wollen.
  3. Puncto Knie: Ja, ihre Knie dürfen durchaus über die Zehen lugen. Nein, nach innen in ein X-Bein sollten sie nicht fallen.
  4. Gehen Sie soweit in die Hocke, wie Sie es schaffen ihren unteren Rücken aufrecht zu halten. Sobald das Becken anfängt sich einzurollen, richten Sie sich wieder auf. 🏋️‍♂️
  5. Wiederholen Sie die Bewegung zwölf Mal und führen Sie drei Serien aus.

 

Bei anhaltenden Rückenschmerzen

Bleiben Ihre Schmerzen allerdings hartnäckig und halten mehr als nur ein paar Tage an, sollten Sie diese etwas umfassender behandeln:

Einerseits sollte mal auf den Grund gegangen werden, ob es unterstützende Faktoren für Ihre Schmerzen gibt, wie oben aufgeführt. Punkt 1 bis 5 können Sie bis zu einem gewissen Grad selbst beeinflussen. Allerdings kann Ihnen eine Physiotherapeutin dabei eine hilfreiche Stütze sein. Denn: Was beispielsweise veraltete oder falsche Glaubenssätze sind, ist schwierig selbst zu beurteilen.

Mit anderen Spezialisten können Sie auch die anderen Faktoren angehen: Beispielsweise hilft Ihnen eine Sozialarbeiterin Strategien zu erarbeiten, wenn Sie durch Familie und Job sehr belastet werden. Oder eine Psychotherapie hilft Ihnen bei emotionalen Belangen.

Ausserdem ist ein Krafttraining nötig, das mehr als nur drei Übungen beinhaltet. Auch dabei kann Ihnen die Physiotherapie helfen. 🏋️‍♀️

Bleiben Sie aktiv, treiben Sie Kraftsport und holen Sie sich bei langanhaltenden Schmerzen die Hilfe, die Sie brauchen.