Stress ist ein negativ empfundenes Gefühl, das meist dann entsteht, wenn Überforderung eintritt. Ob es nun tatsächlich die nie enden wollende To-Do-Liste ist oder aber ein Streitgespräch mit der Familie – wir fühlen uns unwohl, wenn Stressoren (Stress auslösende Reize) überhandnehmen.

Empfinden wir Stress, geht dem eine körperliche Reaktion voraus. Die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol schlagen Alarm. Wir sind angespannt, leicht reizbar und haben nur eines im Sinn: Angriff oder Flucht. Dieser Mechanismus ist biologisch tief in uns verwurzelt und stammt aus einer Zeit, in der die beiden Möglichkeiten Angriff oder Flucht tatsächlich das Überleben sicherten. Ganz so dramatisch ist es heute nicht mehr. Und doch: Stress ist eine Alarmreaktion, die lang anhaltend durchaus gefährlich werden kann. Dann nämlich, wenn Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Angst, depressive Verstimmungen und Antriebslosigkeit einfach ignoriert werden.

Gerade medizinische Berufe mit intensivem Patientenkontakt können phasenweisen sehr fordernd sein. Wichtig ist, dass du eine Balance schaffst, einen Ausgleich, der die physische und psychische Anspannung wieder lösen kann.

Mit Bewegung gegen den Stress

Eine der wertvollsten Massnahmen ist der Sport. Bewegung baut Stress ab, Energie wird freigesetzt, Entspannung kehrt zurück. Beim Sport schüttet der Körper stressabbauende Botenstoffe wie Endorphine und Serotonin aus. Sie neutralisieren den von Stresshormonen geplagten Körper.

Je nach Sportart wird ein spezifisches Ziel verfolgt: Yoga und Meditation können Spannungen lösen und das Chaos im Kopf ordnen. Ausdauertraining unterstützt das Herz-Kreislauf-System und treibt dich an die frische Luft. Kampfsport kann beim Abbau von gestauten Aggressionen helfen, Klettern hingegen die Konzentration schärfen.

Eine gesunde Ernährung als Basis

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ernährung: In Situationen, in denen wir unter psychischem oder beruflichem Druck stehen, ist es wichtig, dass wir unseren Körper mit Nahrung versorgen, die nährstoffreich, ausgewogen und frisch ist. Leichter gesagt, als getan. Denn bei Stress leidet meist auch der Appetit. Plane deine Mahlzeiten bewusst und nimm dir Zeit dafür, denn bei Stress ist nicht nur wichtig, was wir essen, sondern auch wie wir essen. Viel zu oft wird nebenbei gesnackt oder «noch schnell» ein Sandwich verspeist. Das ist kontraproduktiv für den sowieso schon alarmierten Organismus. Eine mögliche Folge: Beschwerden des Magen-Darm-Traktes – und das ist nun wirklich nichts, was du in einer intensiven Arbeitsperiode gebrauchen kannst.

Gezielt gegen den Stress

Sowohl Sport als auch die Ernährung sind unterstützende Massnahmen, um dem Stress Paroli zu bieten. Eine wirkliche Lösung für das Problem ist aber vor allem das Identifizieren und gezielte Eliminieren von Stressfaktoren. Du bist überfordert mit der aktuellen Arbeitssituation? Such das Gespräch mit deiner Vorgesetzten. Du leidest unter Spannung im Team? Sprich sie offen an. Du hast familiär eine grosse Bürde zu tragen? Nimm Hilfe an.

Kurzweilige Stressperioden sind normal und körperlich gut wegzustecken. Wenn es dir jedoch zunehmend schwerer fällt, dich zu konzentrieren, deine Leistung anhaltend abfällt oder dein Körper beginnt zu rebellieren – nimm diese Warnsignale ernst.