Kurz nach dem Erwachen spüren Sie Ihr linkes Bein nicht mehr. Sie versuchen, es aus dem Bett zu manövrieren, doch es gehorcht Ihnen einfach nicht. Kehrt das Gefühl innerhalb kürzester Zeit wieder zurück, spricht man im Volksmund davon, dass das Bein «eingeschlafen» ist.
Ein ähnliches Empfinden kennen Sie vermutlich, wenn Sie lange in einer unnatürlichen Position verharren – beispielsweise dem Schneidersitz, bei dem die Beine gekreuzt werden. In dieser Sitzposition wird die Reizübertragung des Nervs gestört. Bewegungsinformationen gelangen nicht mehr zum Gehirn. Deshalb gehorcht Ihnen ebendieses Körperteil für kurze Zeit nicht mehr.
Temporäre Reizblockade
Lösen Sie die Reizblockade und versuchen Sie, Ihr Bein wieder zu bewegen, gelangen plötzlich viele Reize zum Gehirn. Das typische Kribbeln oder gar schmerzhafte Stechen entsteht. So dramatisch sich diese Beschreibung auch anhören mag, einen «eingeschlafenen» Fuss kennen wir alle. Völlig harmlos! Sobald der Nerv wieder mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, klappt es auch mit der Reizübertragung einwandfrei.
Und doch gibt es Fälle, in denen eine Abklärung beim Arzt ratsam ist. Dann zum Beispiel, wenn das «Einschlafen» der Gliedmasse häufig ohne Grund auftritt oder das Gefühl trotz Bewegung und der Auflösung der Reizblockade länger nicht zurückkehrt.
Krankheit kann dahinter stecken
In seltenen Fällen steckt hinter der Taubheit und dem Missempfinden eine Krankheit, die es abzuklären gilt. So können ein Bandscheibenvorfall, Multiple Sklerose, Nervenschäden, eine Durchblutungsstörung oder auch ein Schlaganfall ähnliche Symptome hervorrufen.
Handelt es sich um ein harmloses und kurzzeitiges Missempfinden, können Sie mit einer kurzen Massage der betroffenen Stelle und mit Bewegung Abhilfe schaffen.
Diagnoselexikon
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