Lena und Cécile: Wie unterscheidet sich euer Tag als Praktikantinnen von dem ausgelernter Physios?

Eigentlich unterscheidet sich unser Alltag von dem der ausgelernten Physiotherapeutinnen nur insofern, dass wir fixe Betreuungszeiten mit unseren Praktikumsbetreuerinnen eingeplant haben. In denen besprechen wir die Patienten, führen Befunde und Behandlungen unter Supervision durch oder schauen spezifische Themen an. Zusätzlich zu diesen Blöcken haben wir auch noch Selbststudiums-Zeiten eingeplant, in denen wir eigenständig Dinge nachlesen und repetieren können.

Ansonsten haben wir, wie alle anderen Physios auch, unsere eigenen Patientinnen, die wir selbstständig betreuen und behandeln. Wobei sich die Auslastung auch noch von den ausgelernten Physios unterscheidet – wir haben weniger Patienten.

Spezielle Behandlungen wie Dry Needling dürfen wir natürlich nicht machen, da uns hier die Weiterbildung fehlt. Ansonsten sind wir relativ frei in den Kompetenzen und dürfen viele verschiedene Krankheitsbilder behandeln, wobei aber darauf geachtet wird, dass wir nicht die extrem komplexen Fälle zugeteilt bekommen.

Lena Etter und Cécile Rohner absolvieren ihr Praktikum im Physiozentrum

Was braucht es, um als Praxis den Anforderungen der Studierenden gerecht zu werden?

Uns ist wichtig, dass wir unserem Ausbildungsstand entsprechend behandelt werden und somit auch auf Verständnis treffen, wenn wir noch nicht alles wissen und noch viele Wissenslücken vorhanden sind. Dadurch ist es auch wichtig, dass die einzelnen Praktikantinnen unterschiedlich bewertet und behandelt werden und individuell auf die einzelnen Bedürfnisse und Schwachstellen eingegangen wird.

Zudem ist wichtig, dass wir bei Fragen auf andere Therapeuten zugehen und bei Lücken im Plan bei den Behandlungen und Erstbefunden anderer Physios zuschauen dürfen.

Welches sind die Schwierigkeiten, auf die man als Praktikantin trifft?

Jedes Beschwerdebild und jeder Patient ist individuell. Es gibt keine Bilderbuchpatientinnen, so wie wir das in der Schule lernen. Dies gestaltet es schwierig, immer gleich die Ursache für das Problem der Patienten zu finden. Jedoch macht dies unser Studium auch spannend und herausfordernd.

Als Praktikantin ist man manchmal schon etwas verloren, das ist normal. Damit man diese Planlosigkeit mit dem Mitpraktikanten teilen kann, sind Peer-Learnings eine gute Sache. So kann man peinliche Fragen, die der Betreuerin besser nicht zu Ohren kommen, bereits klären.

Wie fällt eure Bilanz vom Physiozentrum als Praktikumsplatz aus?

Top! Das Patientengut ist sehr breit und man kann viele unterschiedliche Diagnosen und Krankheitsbilder behandeln. Zudem arbeiten viele spezialisierte Therapeutinnen hier, wodurch man von jeder etwas anderes lernen und so von vielen unterschiedlichen Behandlungsansätzen profitieren kann.

Das Physiozentrum ist professionell auf Praktikumsplätze eingerichtet und hat dafür eine ideale Infrastruktur. Ich habe hier schon viel gelernt und schätze wie Cécile die Abwechslung.

Lena Etter und Cécile Rohner bringen frischen Wind ins Physiozentrum