Der Betrieb der Physiozentrum-Standorte wird weiterhin aufrechterhalten. Weshalb ist das notwendig?
JAN PETERS: Einerseits möchten wir Spitäler und Arztpraxen entlasten. Patientinnen und Patienten mit akuten Schmerzen, die den Bewegungsapparat betreffen, können zu uns kommen. Ausserdem möchten wir sichergehen, dass diejenigen, die eine Operation hinter sich haben, weiterhin gut nachbehandelt werden, damit keine Spätfolgen entstehen.

Welche Spätfolgen könnten das sein?
Wir haben beispielsweise eine Patientin mit einem Sehnenriss in der Schulter. Nun, kurz nach der OP, sollte weiterhin passiv bewegt werden, damit das Gewebe nicht steif wird oder die Muskeln verkürzen. Das könnte später zu grossen Einschränkungen führen.

Wie schützen Sie Patienten, die in die Praxis kommen?
Wir halten uns strikt an Hygienemassnahmen wie regelmässiges Desinfizieren aller Oberflächen, das Tragen von Schutzmasken und penibles Händewaschen. Ausserdem werden die Tücher, die die Patientinnen und Patienten benutzen, sofort gewaschen.
Allen Risikopatienten – also denen über 65 Jahren und denen mit Nebendiagnosen – haben wir vorerst abgesagt.

Wie können diese Patienten nun eine Therapie in Anspruch nehmen?
Bei uns wurden mittlerweile alle Mitarbeitenden für die Videokonsultation geschult. Patientinnen und Patienten können diese über unsere App in Anspruch nehmen. So sehen sie den Therapeuten auf dem Laptop- oder PC-Bildschirm und können so in ihrem Wohnzimmer sich selbst unter Anleitung trainieren oder Fragen stellen. Allen Patienten, denen wir bisher abgesagt haben, machen wir das Angebot, die Therapie über diese Videokonsultation wieder aufzunehmen. Sie werden in dieser Woche von uns kontaktiert.

Bieten Sie nach wie vor Domizilbehandlungen an?
Ja, wir besuchen Patienten auch zu Hause. Wobei diejenigen, die eine Domizilbehandlung benötigen, meist Risikopatienten sind. Deshalb wägen wir genau ab, ob wir in Kauf nehmen können, die Patienten 4 bis 8 Wochen nicht zu therapieren.

Haben Ihre Mitarbeiter Angst davor sich anzustecken?
Bei allen Kolleginnen und Kollegen dominiert vor allem die Sorge um die Patienten. Das heisst: Wir haben keine Angst davor, selbst zu erkranken, sondern Patienten anzustecken. Deshalb nehmen wir auch die Hygiene sehr ernst.