Derzeit stehen vor allem die Hygiene und der Schutz der Mitarbeitenden vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus im Vordergrund. Doch auch die richtige Haltung am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Gesundheitsaspekt, für die in der Schweiz die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS zuständig ist.

Die Höhe des Bürotischs

Die Fachstelle zur Prävention und Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz gibt Tipps, wie man das Büro einrichtet, um Unfallgefahren zu vermindern und Mitarbeitende zu schonen, die viel Zeit vor dem PC verbringen. “Ein Bürotisch sollte im Bereich von 65 bis 85 Zentimeter Höhe verstellbar sein. So kann er auf die individuelle Körpergrösse eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin eingestellt werden. Für sehr kleine oder sehr grosse Mitarbeitende sind Speziallösungen anzustreben”, heisst es beispielsweise auf www.ekas.ch.

Überhaupt spielt der Tisch eine zentrale Rolle im Office-Alltag. Zahlreiche Schweizer Firmen stellen Spezialistinnen und Spezialisten ein, die Mitarbeitenden im Unternehmen erklären, wie weit sie vom Tisch entfernt sitzen sollten und wann ein Sitz-Steh-Tisch von Vorteil wäre. Ein solcher lässt sich, wie der Name schon verrät, auch stehend nutzen, was Mitarbeitenden eine gesunde Abwechslung im Arbeitsalltag bietet. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass Arbeitnehmende sich richtig vor dem PC positionieren: frontal darauf blicken, genügend Abstand halten (mindestens 50 bis 60 cm) und Tastatur und Maus bequem bedienen können. Selbstverständlich können Mitarbeitende selbst entscheiden, wie sie sich am Arbeitsplatz einrichten wollen. Die Erfahrung zeigt aber, dass in vielen Fällen das Wissen fehlt und Tipps gern aufgenommen werden.

Richtig sitzen für die Gesundheit

Bei der Sitzgelegenheit greifen die meisten Firmen auf rollbare, federnde und höhenverstellbare Bürostühle mit Rücken- und Armstützen zurück. Eine vermeintliche Alternative, die noch immer punktuell von einzelnen Mitarbeitenden eingesetzt wird, sind Sitzbälle. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Der Rücken wird langfristig nicht stabilisiert oder unterstützt. Im Gegenteil: Die Rückenmuskulatur wird konstant beansprucht, Mitarbeitende nehmen mit der Zeit eine ungesunde Haltung ein.

Bewegung am Arbeitsplatz

Stattdessen empfiehlt es sich, Bewegung und gezielte Übungen in den Alltag zu integrieren. Mitarbeitende sollen regelmässig Pausen machen und diese nutzen, um aufzustehen, herumzulaufen und im Idealfall kurz an die frische Luft zu gehen. Das unterbricht das monotone Bewegungsmuster am Tisch und lockert die Muskulatur, um Verspannungen, Steifheit, Kopfschmerzen und Rückenproblemen vorzubeugen.

Wer am Arbeitsplatz ungesunde Bedingungen vorfindet, fällt langfristig eher aus. Um krankheitsbedingt Kosten zu sparen, lohnt es sich also für Firmen, in ein gesundes Arbeitsumfeld zu investieren, das ergonomische Know-How auszubauen und die Mitarbeitenden zu schulen.