Sie haben ständige Schmerzen im Bereich der Achillessehne, die auch nachts anhalten. Der Schmerz ist sowohl in Ruhe als auch bei Belastung vorhanden. Zusätzlich ist der Bereich bei Druck schmerzhaft. Ausserdem können Sie äusserlich eine Schwellung erkennen und das schmerzhafte Gebiet ist etwas erwärmt.

Dann könnte es sein, dass Sie an einer Entzündung der Achillessehne leiden, einer sogenannten Tendinitis der Achillessehne.

Anatomie Achillessehne

Die Achillessehne ist die längste und dickste Sehne des Körpers und setzt sich aus den Enden der Wadenmuskulatur zusammen.

Achillessehnentendintis – was ist das?

Anfangs ist es wichtig, zwischen den zwei verschiedenen Krankheitsbildern „Tendinitis“ und „Tendinose“ zu unterscheiden. Warum ist diese Unterscheidung so wichtig? Beide Krankheiten unterscheiden sich unter anderem im Heilungsverlauf und müssen unterschiedlich behandelt werden.

Die Heilungsdauer bei einer Achillessehnentendinitis beträgt nur vier bis sechs Wochen. Bei einer Achillessehnentendinose müssen hingegen mit drei bis sechs Monaten gerechnet werden. Eine Tendinose der Achillessehne tritt häufiger auf als eine Tendinitis der Achillessehne.

Als Tendinitis bezeichnet man eine Entzündung einer Sehne- in diesem Fall der Achillessehne. Genauere Informationen zu Achillessehnentendinose finden Sie im verlinktem Artikel.

Begleiterkrankungen wie eine Haglund-Exostose oder eine Schleimbeutelentzündung sollten bei einer Achillessehnentendinits immer abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden.

Wieso entsteht eine Tendinitis?

Sehnenentzündungen kommen häufig bei Sportlern vor (siehe auch Tennisellbogen), können aber genauso Personen betreffen, die keine besondere körperliche Belastung haben.

Gewisse Faktoren kommen aber als Ursache oder Folge in Frage:

  • Männer sind häufiger als Frauen betroffen
  • Ab ca. 30 Jahren nimmt die Qualität der Sehnen ab
  • Fehlpositionen des Fuss und Sprunggelenks
  • Beweglichkeitseinschränkung des Sprunggelenks
  • Übergewicht
  • Medikamente wie Cortison oder Antibiotika bei Einnahme über längere Zeit
  • Verletzungen in der Vergangenheit
  • Trainingsfehler oder Überbelastung
  • Muskelschwäche, Muskelverkürzung oder Ungleichgewicht der Muskulatur

Was tun bei Achillessehnenentzündung?

Für den Heilungsprozess ist es wichtig, dass Ihr Physiotherapeut oder Arzt herausfindet, ob es sich um eine Tendinitis, also einen entzündlichen Prozess, oder eine Tendinose handelt.

In der Physiotherapie kann z.B. ein Belastungstest angewandt werden. Wenn die Schmerzen nach dem Belastungstest länger andauern und am Folgetag in einen Ruhe- oder Nachtschmerz übergehen, ist von einer Entzündung auszugehen. Zusätzlich kann ein MRI oder eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Diese liefert aber häufig keine konkreten Ergebnisse.

Folgende Tipps sind bei einer Achillessehnentendinitis hilfreich:

  • Ruhigstellung, Schienen und Fersenerhöhung können den Schmerz lindern.
  • Eine Pause vom Sport ist kurzfristig anzuraten.
  • Entzündungshemmung mit Medikamenten ist sinnvoll.
  • Sind andere Erkrankungen wie z.B. eine Haglund-Exostose vorhanden, kann eine Operation durchgeführt werden.

Wie hilft die Physiotherapie bei Achillessehnentendinitis?

  • Physikalische Massnahmen wie Eis, Ultraschall, Elektrotherapie und Laser können helfen. Die Wirksamkeit dieser Massnahmen ist aber nicht mit Studien belegt.
  • Die Stosswellentherapie verbessert den Zellstoffwechsel und „deaktiviert“ die Schmerzfasern. Nach mehreren Behandlungen gelingt bei 60 – 80% der Patienten eine Schmerzlinderung oder die komplette Besserung der Beschwerden.
  • Falls nötig Verbesserung von Beweglichkeit und Position des Sprunggelenks oder anderer angrenzenden Gelenke.
  • Dehnung der verkürzten Muskulatur bzw. Kräftigung der abgeschwächten Muskulatur.
  • Beratung bezüglich Sport und Trainingsbelastung.

Der Heilungsprozess dauert circa vier bis sechs Wochen. In 99% aller Fälle kann der Schmerz mit Hilfe der Therapie beseitig werden.