Dr. Kenzo Kase, Chiropraktiker, hat 1979 diese atmungsaktiven, hochelastischen und hautfreundlichen Baumwoll-Tapes erfunden. Seine Idee: Mit den Bändern soll die oberste Hautschicht etwas angehoben werden. Damit fliesst das Blut schneller in die verletzte Körperregion, wodurch diese schneller heilt.

Heute sind Kinesio Tapes aus dem Alltag von Athletinnen und Therapeuten nicht mehr wegzudenken. Auch bei uns im Physiozentrum werden sie nebst den herkömmlichen straffen Tapes gerne angewendet.

Viele Zeitschriften und Gesundheitsportalen berichten über die K-Tapes. Auch unsere Physiotherapeutinnen Karin Marchetti und Sarina Arnegger wurden vom Gesundheitsmagazin «Gesundheitstipp» und dem Magazin «Glückspost» dazu befragt.

«Das Tape allein, reicht meist nicht aus.»

Beide sind sich einig: Die Tapes können – richtig angelegt – gute Effekte erzielen. «Je nach Technik erreicht man mehr Stabilität für das Gelenk, Entspannung für einen Muskel oder die Lymphtätigkeit wird angeregt», weiss Sarina Arnegger.

Allerdings reicht das Tape allein meist nicht aus, um Beschwerden zu beheben: «Manchmal muss man zusätzlich ein Gelenk behandeln, Muskeln dehnen oder Nerven mobilisieren», so Karin Marchetti.

Kinesio Tapes: Die Wirkung ist unbestritten, aber wissenschaftlich noch nicht bewiesen

Es mangelt noch an wissenschaftlichen Untersuchungen zu Kinesio Tapes

Positive Berichte finden Sie im Internet und Praxen en masse. Allerdings werden Sie feststellen, dass es noch an der wissenschaftlichen Untermauerung hapert.

Bisher liefert uns eine Übersichtsstudie aus Neuseeland erste Erkenntnisse. Nämlich, dass es wenige Erkenntnisse gibt. Sie fanden wenige wissenschaftliche Belege, dass das Kinesiotape einen grösseren Nutzen zu den herkömmlichen Tapes hat.

Nichtsdestotrotz bedeutet das nicht, dass die Tapes keine Wirkung hätten. Es ist in der Praxis nämlich unbestritten, dass Klebebänder auf der Haut bei verschiedensten Störungen und Verletzungen wirken.

Falls Sie also gerne mal zu einer dieser bunten Rollen greifen, tun Sie das ruhig weiterhin. Nützt’s nichts, so schadet’s nicht.