Krafttraining im Kindes- und Jugendalter wurde bis vor wenigen Jahren kontrovers diskutiert. Neuere Forschungsergebnisse beweisen aber, dass Krafttraining für Kinder und Jugendliche nicht schädigender und risikoreicher als andere (sportliche) Freizeitaktivitäten ist. Kinder und Jugendliche sind jedoch nicht einfach kleine Erwachsene; Ziele, Inhalte und Verfahrensweise des Krafttrainings unterscheiden sich.

Was ist besonders am heranwachsenden Körper? Der Knochen ist biegsamer, aber vermindert druck- und zugfest. Auch das Knorpelgewebe, beziehungsweise die noch nicht verknöcherten Wachstumsfugen, sind gefährdeter gegenüber starken Druck- und Scherkräften (seitliche Versetzbewegungen). Bänder und Sehnen sind noch nicht ausreichend zugfest, und die muskuläre Stabilisierung der Gelenke ist noch nicht so ausgereift wie bei Erwachsenen.

Das Training muss also den physischen und psychischen Veränderungen der Kinder und Jugendlichen angepasst werden. Dann kann Krafttraining grossen Nutzen bringen. In Studien wurde nachgewiesen, dass Kinder und Jugendliche innerhalb kürzester Zeit kräftiger werden und die Knochendichte erhöht wird. Auch der Anteil fettfreier Körpermasse steigt. Trainierende erleiden weniger oft Verletzungen und brauchen weniger Zeit für die Rehabilitation. Krafttraining ist auch gut für die Körperentwicklung und die Haltung. Insbesondere im Zusammenhang mit der Ausübung anderer Sportarten. Krafttraining kann die Einstellung zu anderen Sportarten, der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Gesundheitsbildung positiv beeinflussen.

Das Krafttraining im Kindes- und Jugendalter sollte Baustein eines kompletten Fitnesstrainings sein, neben einem Ausdauer- und Beweglichkeitstraining. Aufgrund der altersspezifischen Besonderheiten müssen die Übungen unbedingt korrekt ausgeführt werden. Untenstehende Tabelle zeigt die ideale Belastungsfrequenz, -intensität sowie den Belastungsumfang des Krafttrainings für Kinder und Jugendliche auf  (weiter Informationen unter Sportunterricht.ch). Ein Mindestalter gibt es nicht. Das Kind muss sich aber der Risiken des Krafttrainings bewusst sein sowie Anweisungen befolgen und akzeptieren können. Sonst besteht tatsächlich die Gefahr, dass durch falsche Belastung Muskeln, Sehnen, Gewebe und in selteneren Fällen der Knochen, geschädigt werden.

Krafttraining für Kinder