Besonders im Alter ermöglicht Balance Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, denn wenn man mit 90 noch gut zu Fuss unterwegs ist, kann man viele Alltagsaufgaben allein erledigen – ein wertvolles Gut für ältere Menschen.

Unsere Balance ist abhängig von Bauch, Hüfte, Gesäss und Knöcheln. Sind diese Körperpartien stark und stabil, können wir uns sicher bewegen. Die Muskulatur spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie gibt uns Halt. Doch das eigentliche Zentrum unseres Gleichgewichts sitzt im Ohr. Das vestibuläre System befindet sich im Innenohr und besteht aus Bogengängen und Vorhofsäckchen. Ist der Gleichgewichtssinn gestört oder funktioniert das hochkomplexe System des Vestibularapparats nicht richtig, können beispielsweise starke Schwindelanfälle die Folge sein.

Eine gute Balance wirkt sich aber nicht nur physisch aus. Auch psychisch profitieren wir von einem guten Gleichgewicht. Wir werden selbstbewusster und mutiger, haben weniger Ängste und fühlen uns mit der Umwelt verbunden.

Doch wie lässt sich Balance trainieren? Viele Übungen, die Sie beispielsweise aus dem Yoga kennen, dienen dem Gleichgewicht und der Körperstabilität. Dabei ist es einfacher, wenn Sie einen Fixpunkt anvisieren – beispielsweise beim klassischen Vrikshasana, dem Baum: Stehen Sie stabil auf der Matte, heben Sie einen Fuss an und platzieren Sie ihn auf dem Oberschenkel des Standbeins. Heben Sie die Arme nach oben und bringen Sie sie wieder nach unten, bis Ihre Hände Fläche an Fläche auf Höhe Ihres Brustbeins ruhen.

Yogis sind sich dabei aber immer bewusst, dass es Tage gibt, an denen eine solche Übung besser gelingt als an anderen. Dies zeigt, dass Balance nicht nur etwas mit unserer körperlichen Verfassung, sondern auch mit den Gedanken zu tun hat. Sind wir zerstreut und gestresst, fällt es uns schwerer, die Balance zu halten.