Lars Kristians, wie kann sich Stress körperlich bemerkbar machen?

LARS KRISTIANS: Wenn wir uns unwohl fühlen oder starkem Stress ausgesetzt sind, ziehen wir automatisch die Schultern nach oben. Wir spannen unsere Muskulatur an und verharren in dieser Position. Das kann zu Nackenverspannungen führen. Stress kann aber auch zu Kopf- oder Magenschmerzen führen, die Atmung oder den Blutdruck beeinflussen oder Schwindel auslösen.

Hat unser Alltagsstress zugenommen?

Wir bekommen täglich unzählige Impulse und sind im Gegensatz zu früher ständig online, dauernd überlastet. Termine, Smartphones und Notebooks tragen nicht zur Entspannung bei. Wir sind mit dem Kopf immer bei mehreren Sachen gleichzeitig. So verlieren wir uns in Details. Wir können nicht mehr unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Aber nicht nur der Alltag verursacht Stress und Anspannung, auch psychische Faktoren spielen eine Rolle.

Welche sind das?

Eine Depression kann sich körperlich auswirken. Wenn Patienten in unser Zentrum kommen, müssen wir erst einmal herausfinden, welche Ursache zugrunde liegt. Viele tendieren dazu, nur Symptome zu behandeln. Doch wer langfristig gesund bleiben will, muss die Ursache finden und gegensteuern.

Wie findet man die Ursache?

Wir starten mit einer Anamnese. Wir sprechen mit den Patienten, um herauszufinden, welches die stressauslösenden Faktoren sein könnten. Auf dieser Grundlage kann ein Behandlungsplan erstellt werden. Wichtig ist, dass man sich folgende Fragen stellt:
Welche Impulse bekomme ich und was genau bewirken sie bei mir?
Wie sieht mein Alltag aus und welche Strukturen überfordern mich womöglich?

Und wie sieht eine mögliche Behandlung aus?

Die Symptome lassen sich beispielsweise mit Massagen behandeln, gerade wenn es um Verspannungen geht. Das kann eine klassische Rückenmassage aber auch eine Fussreflexzonenmassage sein. Auch die manuelle Lymphdrainage wird als sehr angenehm und entspannend empfunden. Bei einer Depression sollte Kontakt mit dem Hausarzt aufgenommen werden. Hier ist professionelle Hilfe notwendig, die wir im Zentrum nicht bieten können.

Wie kann der Patient im Alltag vermeiden, wieder in die Stress-Spirale zu geraten?

In den meisten Berufen sitzen die Patienten viel, dabei benötigt der Körper Bewegung. Regelmässig Pausen einzubauen und diese für einen kurzen Spaziergang zu nutzen, ist eine gute Möglichkeit, Körper und Geist zu entspannen. Ich baue selbst immer wieder Achtsamkeitsübungen in meinen Alltag ein. Ich ernähre mich gesund, gehe regelmässig an die frische Luft und treibe Sport, denn Bewegung senkt nachweislich Stresshormone.

 

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