Sobald chronische Schmerzen vor oder nach dem Training vorherrschend sind, sollte man seine Körpermechanik oder -haltung untersuchen, um den Ursachen auf den Grund gehen zu können. Zum Beispiel können Schmerzen im Fussgewölbe auch Ausdruck einer Schwäche oder eines Ungleichgewichtes der Gesässmuskeln und des unteren Rückens sein. Zudem sollte auch an den Haltungsstandards wie einer neutralen Fussstellung, eine ergonomischen Kniebeugeposition, einer maximalen Beweglichkeit der Hüftbeugung und -streckung, sowie der vollen Beweglichkeit der Sprunggelenke gearbeitet werden.

Körperhaltung und -mechanik sind prioritär zu behandeln und an zweiter Stelle steht die Symptombehandlung.

Bei anhaltenden Schmerzen ist es empfehlenswert mit einer Aufstellung aller bereits durchgeführten Massnahmen den/die Physiotherapeuten/-in als begleitende Unterstützung aufzusuchen.

Plantarfascitis
Plantarfaszie heisst die flächige Bindegewebsplatte, welche sich auf der Fusssohle befindet. Sie ist dreieckig und verjüngt sich zur Ferse hin, wo sie am Fersenbein ansetzt. Plantarfascitis ist ein Sammelbegriff für alle chronischen Schmerzen in diesem Fussbereich, welche vor allem beim Aufsetzen des Fusses auftreten. Chronische Fussgewölbeschmerzen sind oft bei Rückfuss- oder Fersenläufern anzutreffen, doch auch schwache Hüften oder eine fehlende Rumpfstabilität können ursächlich sein. Wichtig hier ist die Mobilisationsübungen bereits vor dem Aufstehen durchzuführen, bevor man das erste Mal Gewicht auf die Fersen bringt.

Iliotibiales Bandsyndrom (ITBS, Jumpers Knee)
Sammelbegriff für Verletzungen mit dem Iliotibialband (Oberschenkelaussenseite). Meistens äussern sich diese in Schmerzen an der Knieaussenseite. Oft ist das ITBS das Ergebnis schwacher Hüftmuskeln und einer X-Bein-Stellung. Das Iliotibialband lässt sich nicht richtig dehnen, man kann diesen Bereich am besten lockern, indem man oberhalb und unterhalb der Problemzone mobilisiert.

Chondromalazia patellae
Dabei handelt es sich um einen Knorpelschaden in der Kniescheibe, welcher sich durch starke Schmerzen äussert. Es ist oft eine nicht neutrale Fussstellung ursächlich, wobei nach innen gekippte Knie einen Schaden am Binde- und Knorpelgewebe im Gelenk auslösen. Man sollte die Körperhaltung korrigieren und unterstützend ist die Beweglichkeit der Hüftbeugung und -streckung zu verbessern.

Schienbeinkantensyndrom (Shin Splint)
Darunter versteht man eine Knochenhautentzündung am Schienbein. In den meisten Fällen ist die Vorderfläche des Unterschenkels und in seltenen Fällen auch die Hinterseite betroffen. Meist sind Sportler betroffen, die viel auf harten Oberflächen wie Bahnen oder Hallenböden laufen müssen.

Patellaspitzensyndrom
Schmerzen am Ansatzbereich der Kniescheibensehne. Oft sind Sportler/-innen betroffen, welche viel Springen und es äussert sich im klinischen Bild in einer Überbelastung bei einer Kniebeuge und dadurch leichter Abknickung am Sehnenansatz. Auch eine verkürzte Beinmuskulatur, ein Achsenfehler des Beines, eine Beinlängendifferenz oder eine angeborene Bandschwäche sind prädisponierende Faktoren. Die Schmerzen äussern sich unter Belastung am unteren Ende der Kniescheibe. Initial äussern sie sich oft in Form eines Anlaufschmerzes, doch auch bei fortschreitender Entzündung bei Alltagsaktivitäten wie etwa beim Treppensteigen oder jeder anderen Streckung des Kniegelenks gegen Widerstand. Primär gilt es Überlastungen durch sinnvolle Dosierung zu vermeiden. Vor dem Sport sollten Aufwärm- und Dehnungsübungen erfolgen und nach der Belastung ausreichend Pausen geplant werden.

Achillodynie
Die Wadenmuskeln münden in die Achillessehne, welche hinten an der Ferse ansetzt. Betroffen von Überbelastung und Entzündung ist meist der Ansatz am Fersenknochen (Ansatztendinopathie) oder die Sehne selbst 2-3cm oberhalb des Ansatzes der Sehne. Teilweise kommen Überbeine (Haglund Deformität) und Schleimbeutelentzündungen hinzu.
Die Belastbarkeit der Sehne ist sehr hoch und kann 500 bis 1000 kg/cm2 betragen. Da in den meisten Fällen die Belastbarkeit der Sehne vermindert ist, sollte der Fokus der Therapie auf einer Kräftigung der Sehne liegen. Da die Sehnenstruktur pathologische Veränderungen aufweist, sollte eine Dehnung der Achillessehne vermieden werden, bis sie wieder schmerzfrei im Alltag eingesetzt werden kann.