Viele Sportler schwören auf die erholsame Wirkung eines Saunabades nach dem Sport. Vor kurzem haben wir diesen Beitrag über eine Studie, die über beliebte Erholungstechniken und deren Wirkung, veröffentlicht. Saunieren kommt darin nicht vor. Wie ist es mit dem Saunabad – unterstützt es die Regeneration tatsächlich, oder ist es nur ein zwar entspannendes, aber an sich wirkungsloses Wellness?

Wirkung der Sauna

In der Sauna versucht der Körper, eine Überhitzung zu verhindern. Folgende Vorgänge tragen dazu bei:

  • Einer davon ist der verstärkte Blutfluss in der Haut, Muskulatur und anderem Gewebe. Beim Saunieren kommt es zu einer „Vasodilatation“, das heisst die Blutgefässe weiten sich und es kann mehr Blut transportiert werden; Gemäss Studien bis zu 50 Prozent. Das Blut ist Träger von Nährstoffen und Sauerstoffmolekülen aus der Lunge. Somit bedeutet mehr Blut auch eine erhöhte Zufuhr von Stoffen, die für eine erfolgreiche Regeneration nötig sind.
  • Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die verbesserte Durchblutung der Schleimhäute. In der Lunge, welche komplett mit einer Schleimhaut überzogen ist, bedeutet das eine erhöhte Sauerstoff-Aufnahme ins Blut und ein verbesserter Abbau von Sekretablagerungen, welche zum Beispiel bei Asthma oder COPD (siehe unser Beitrag “Was tun gegen Raucherlunge?”) auftreten.
  • Um den Körper vor Überhitzung zu schützen, wird das vegetative Nervensystem angeregt. Dieses reguliert unter anderem die Atem- und Herzfrequenzen. Das vegetative Nervensystem sorgt dafür, dass die Frequenz von Atemzügen und Herzschlägen um bis zu 50 Prozent steigt. Dadurch wird die Verteilung von Sauerstoff und Nährstoffen im Körperkreislauf zusätzlich unterstützt. Der Stoffwechsel wird im ganzen Körper angeregt. Das bedeutet, dass diverse Abfallstoffe im Körper schneller verarbeitet und neue regenerationsrelevante Produkte produziert werden.
  • Eine erhöhte Wärmezufuhr führt zu einer Entspannung der Muskulatur. Dies lässt sich dadurch erklären, dass das Hirn bei einer kalten Umgebung der Muskulatur den Befehl gibt, sich anzuspannen. So geht die Wärme nicht verloren und durch die Reibung der Muskelfasern wird zusätzlich Wärme erzeugt. Das erklärt auch das Zittern, wenn man friert. Wird nun aber von Aussen dem Körper Wärme zugeführt, muss die Muskulatur keine Wärme produzieren und kann die Spannung reduzieren. Dies nehmen wir als entspannend wahr.
  • Bei einer Umgebungstemperatur von 80 bis 90 Grad verliert der Körper durch das starke Schwitzen viel Flüssigkeit. Der Körper versucht, dies durch das Anreichern von Wasser im Gewebe wieder auszugleichen. Gemäss netdoktor.net werden somit Schlackenstoffe, die zwischen den Fettzellen abgelagert sind, sowie die Milchsäure aus der Muskulatur in das Blut abgegeben und folglich vermehrt durch den Urin ausgeschieden. Darum kann die Sauna auch als Möglichkeit der Körperreinigung betrachtet werden.
  • Eine weitere Wirkung der Sauna ist die Erhöhung der Körperkerntemperatur. Diese wird bei einem 25-minütigen Saunagang um durchschnittlich 1-2°C erhöht. Für den Körper bedeutet das die gleiche Situation wie Fieber. Daraus folgt eine Aktivierung der Abwehr- und Immunzellen, welche für die Infektionsabwehr wichtig sind. Dies macht uns wiederum weniger anfällig auf Erkältungskrankheiten.

Fazit: Hilfreiche Regenerationstechnik?

Ein Saunagang kann nach einer sportlichen Aktivität also durchaus unterstützend wirken. Keinesfalls lässt sich das Saunieren aber als Ersatz für eine genügend lange Regenerationszeit betrachten. Vor allem beim Krafttraining sollten die Regenerationszeiten von einzelnen Muskelpartien von ungefähr 48 Stunden eingehalten werden. Zusätzlich lässt sich anfügen, dass aufgrund der grossen Herz-/Kreislaufbelastung die Sauna nicht für Jedermann geeignet ist. Bei bekannten Herz-/Kreislaufproblemen sollte man vor dem ersten Saunagang einen Hausarzt konsultieren.

 

Quellen: