Vor einem Jahr waren Selina Odermatt und Franziska Salzmann zwei von fünf schwangeren Zentrumsleiterinnen. Heute sind beide Mütter und zurück in ihrem damaligen Job. Selina am Standort Bern Bahnhof, Franziska in Luzern.

Wie geht es euch heute?

Selina: Es geht uns gut. Mila ist jetzt etwas mehr als neun Monate alt und wir haben uns als Familie kennengelernt. Die Kleine ist eine riesige Bereicherung für uns. Wir könnten uns ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.

Selina mit ihrer Familie

Franziska: Mir geht es auch gut. Ich habe mich eingelebt mit meiner kleinen Familie und schätze es sehr, dass ich wieder als Zentrumsleiterin arbeiten kann. Das ist ein schöner Ausgleich zum Familienlieben zuhause.

Wie habt ihr zurück in euren Job gefunden?

Selina: Am Anfang war es eine grosse Umstellung. Nach der Geburt von Mila habe ich begonnen einige Leitungstätigkeiten von zu Hause aus zu übernehmen. Das fiel mir teilweise sehr schwer und ich hatte Mühe, Familie und Job unter einen Hut zu bringen. In dieser Zeit habe ich die Unterstützung und Wertschätzung der Geschäftsleitung besonders geschätzt.
Nach einem halben Jahr physischer Abwesenheit in der Praxis hatte ich am Standort einiges zu tun. Mir war wichtig, wieder nahe ans Team zu kommen und die Abläufe im Alltag meiner Physios zu optimieren.
Ab dem Zeitpunkt, an dem ich wieder in der Praxis kam, fühlte ich mich sofort wohler und konnte Arbeit und Familie viel besser trennen. Ich arbeite sehr gern weiterhin als ZL und finde die Abwechslung zwischen Job und Familie sehr bereichernd.

Franziska: Da ich gar nicht lange weg war – ich habe nach acht Wochen wieder von zuhause aus gearbeitet – war ich schnell wieder im Job. Leider ging an meinem Standort während meiner Abwesenheit einiges drunter und drüber. Weshalb mir der Start zurück vor Ort nicht so leicht fiel. Langsam ordnet sich alles wieder. Seit einigen Monaten habe ich eine super Praxisassistentin an meiner Seite. Durch sie fühle ich mich gut entlastet.

Was hat sich für euch verändert?

Selina: Der ganze Alltag hat sich komplett verändert. Plötzlich ist ein kleiner Mensch da, für den man rund um die Uhr sorgen muss und der viel Aufmerksamkeit verlangt. Zwischen dem ganz «normalen» Alltag gibt es ganz viel Kuscheleinheiten, Lachen, Spielen, Brei und Schoppen, Windeln, Gute-Nacht-Geschichten und wenig Schlaf. Der Fokus ändert sich vollkommen und der Feierabend verschiebt sich nach hinten.

Franziska: Für mich hat sich in meinem Alltag zuhause fast alles verändert. Wir haben einen super aufgestellten kleinen Buben, der sich rasend schnell entwickelt. Die Welt schaue ich im privaten Rahmen oft aus Kinderaugen an, was ich sehr bereichernd finde. Bei der Arbeit hat sich verändert, dass ich statt fünf Tage noch drei Tage vor Ort bin. Das hat zur Folge, dass ich mich fest bemühen muss, nichts zu verpassen.

Franziska und Familie

Welchen Herausforderungen warten auf euch?

Selina: Familie und Job unter einen Hut zu bringen erfordert viel Organisation und Flexibilität. Arbeiten beide Elternteile hochprozentig, geht es gar nicht ohne Flexibilität. Bei spontanen Änderungen wie Baby-Krankheiten wird es schwierig und auch das Immunsystem von Mama und Papa leidet zeitweise mit.

Franziska: Ich sehe eine grosse Herausforderung im Priorisieren und Nebeneinander von Privat und Arbeit. Ich überlege mir, was wichtig ist. Ich versuche meine Freizeit viel klarer von der Arbeit zu trennen. Das ist als Zentrumsleiterin manchmal gar nicht so einfach. Aber ich mag Herausforderungen und suche sie mir gerne.

Auf was freut ihr euch in der Zukunft?

Selina: Darauf als Familie wunderschöne Momente teilen zu dürfen und unsere Tochter aufwachsen zu sehen. Und darauf, die Welt wieder mit Kinderaugen sehen zu können und sich an kleinen Dingen zu erfreuen

Franziska: Ich freue mich, wenn mein Team weiterhin erhalten bleibt, meine Mitarbeiterinnen gerne und gut arbeiten und die Patienten schnell gesund werden. Privat freue ich mich, zusammen mit meinem Freund die weiteren Entwicklungsschritte unseres Sohnes zu bestaunen und mit ihm die Welt neu kennenzulernen.