Wer nach einer Operation, einem Unfall oder bei chronischen Beschwerden Unterstützung braucht, stösst oft auf zwei Therapien: Physiotherapie und Ergotherapie. Beide Therapieformen tragen entscheidend zur Genesung bei – doch sie verfolgen unterschiedliche Ziele.

In diesem Beitrag erklären wir Ihnen:

Gemeinsamkeiten von Physiotherapie und Ergotherapie

Sowohl Physiotherapeutinnen als auch Ergotherapeuten arbeiten mit Menschen, die in ihrer Beweglichkeit oder im Alltag eingeschränkt sind. Ziel ist immer, dass der Patient wieder selbstständig und möglichst beschwerdefrei leben kann. Beide Therapieformen sind Teil der medizinischen Grundversorgung in der Schweiz und werden bei entsprechender ärztlicher Verordnung von der Krankenkasse übernommen.

Was macht ein Physiotherapeut?

Physiotherapeuten konzentrieren sich auf die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers. Sie behandeln Beschwerden des Bewegungsapparats – also Muskeln, Gelenke, Knochen und Nerven. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, Beweglichkeit zu verbessern und Fehlhaltungen zu vermeiden.

Typische Einsatzbereiche:

Beispiel aus der Praxis:
Nach einem Kreuzbandriss kommt ein Patient zur Physiotherapie, um die Beweglichkeit und Stabilität seines Knies wiederherzustellen. Er trainiert gezielt Muskulatur und Koordination, damit er wieder sicher laufen und Sport treiben kann.

Was macht eine Ergotherapeutin?

Ergotherapeutinnen unterstützen Menschen dabei, alltägliche Aktivitäten wieder selbstständig auszuführen – vom Anziehen über das Schreiben bis hin zum Kochen. Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit im Alltag zurückzugewinnen oder zu erhalten.

Typische Einsatzbereiche:

  • Schlaganfall: Wiedererlernen von Alltagsfunktionen
  • Kinder mit Entwicklungsverzögerungen
  • Psychische Erkrankungen wie Depression oder Demenz
  • Handverletzungen und rheumatische Erkrankungen
  • Altersbedingte Einschränkungen

Beispiel aus der Praxis:
Eine Patientin hat nach einem Schlaganfall Probleme mit der rechten Hand. In der Ergotherapie übt sie gezielt Greifbewegungen, trainiert Konzentration und plant ihren Tagesablauf neu – damit sie wieder selbstständig essen und sich anziehen kann.


Wann braucht man Physio- und wann Ergotherapie?

Die behandelnde Ärztin entscheidet je nach Diagnose und Zielsetzung, ob Physiotherapie oder Ergotherapie angezeigt ist – manchmal ist auch eine Kombination sinnvoll. Grundsätzlich gilt:

  • Physiotherapie, wenn es um körperliche Beschwerden, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen geht.

  • Ergotherapie, wenn Alltagsfunktionen eingeschränkt sind oder psychisch-kognitive Unterstützung benötigt wird.


Häufige Fragen (FAQ)

Was ist besser – Physiotherapie oder Ergotherapie?
Keine Therapie ist «besser» – sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Beide können sich ergänzen, je nach Zielsetzung.

Brauche ich eine Verordnung?
Für kleinere Beschwerden können Sie als Privatzahler in die Physiotherapie kommen. Bei Beschwerden die vorgängig eine ärztliche Meinung erfordern, brauchen Sie in der Schweiz sowohl für Physiotherapie als auch für Ergotherapie eine Verordnung.

Wird die Therapie von der Krankenkasse übernommen?
Ja, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt, übernehmen die Grundversicherer die Kosten.

Kann ich beide Therapien gleichzeitig machen?
Ja, bei entsprechender medizinischer Indikation kann beides kombiniert werden.


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