Elektrotherapie, auch Elektrostimulation genannt, beschreibt die medizinische Anwendung von elektrischem Strom. Ultraschall wird nicht nur von Ärzten zum Organscreening oder für den Baby Check-up verwendet, sondern auch von Therapeuten als Behandlungsmethode genutzt. Beide Therapieformen werden meist als ergänzende Massnahme in der Physiotherapie durchgeführt.
Bei der Ultraschallbehandlung stellt der Therapeut mit einem speziellen Ultraschallgel eine Verbindung zwischen Schallkopf und Haut her. So dringen Schallwellen bis zu fünf Zentimeter in das Gewebe ein. Die Schallwellen wirken vor allem dort wo Sehnen und Knochen aufeinandertreffen. Deshalb wird die Ultraschalltherapie vor allem bei Schmerzen oder Verletzungen von Bändern, Sehnen oder Schleimbeuteln, Arthrose, verzögerter Heilung nach Knochenbrüchen sowie rheumatischen oder chronisch, entzündlichen Erkrankungen angewandt.
Dem Therapeuten stehen auf einem speziellen Elektrotherapiegerät verschiedene Stromformen zur Auswahl, die mit Elektroden am Patient appliziert werden. Abhängig davon welches Verfahren der Therapeut verwendet und wie die Elektroden platziert werden, kommt es entweder zu einer Schmerzlinderung, einer Anregung des Stoffwechsels und somit zu einer besseren Wundheilung oder zu einer Verbesserung der Muskel- und Gelenkfunktion. Elektrotherapie eignet sich daher besonders gut bei Durchblutungsstörungen des Gewebes, Lähmungen und Abnahme der Muskelmasse, Arthrose, chronischen Beschwerden, Muskelschmerzen oder Inkontinenz bei einer Schwäche der Beckenbodenmuskulatur.
Mit TENS-Therapie (Transkutane, elektrische Nervenstimulation) und IMES (Intramuskuläre, elektrische Stimulation) bieten wir an vielen Standorten zwei besondere Formen der Elektrotherapie an. Schmerzlinderung und Zunahme der Muskelkraft beziehungsweise Hilfe bei der Muskelanspannung sind die zwei Hauptziele der Reizstrombehandlung mit dem TENS-Gerät. IMES eignet sich hervorragend zur Behandlung von Triggerpunkten.
In der Beckenbodentherapie wird das Elektrotherapiegerät mit einer Vaginalsonde genutzt. Einerseits um Feedback über die Aktivierung des Beckenbodens zu erhalten und andererseits, um den Beckenboden zu stimulieren und zu aktivieren.
Sollten nach einer Behandlung Reizungen der Haut oder andere unangenehme Empfindungen auftreten, teilen Sie dies bitte Ihrem Therapeuten mit. Bei Herzrhythmusstörungen, offenen Wunden und Hautproblemen, Herzschrittmachern oder anderen metallischen Implantaten, sowie in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Ihr Therapeut wird Sie über das weitere Vorgehen informieren.