Vielleicht spüren Sie die Operationsnarbe noch deutlich bei vielen kleinen Bewegungen im Alltag. Sie darf und soll Sie daran erinnern, dass eine grosse Operation hinter Ihnen liegt, die den Körper stark beansprucht hat. Das merken Sie vor allem beim Bücken oder Heben. Ein Grund, weshalb Sie in den ersten Wochen nach einer Sectio nichts Schweres aufnehmen dürfen. Die Narbe muss heilen – nicht nur die äussere, sondern auch die verschiedenen Schichten der Bauchwand und Gebärmutter, die beim Eingriff durchtrennt wurden, um das Neugeborene herauszuholen.

Das Training langsam steigern

Ihr Körper braucht Zeit – sowohl nach einer Sectio als auch nach einer vaginalen Geburt. Wobei klar ist, dass die Regeneration bei einem Kaiserschnitt in der Regel länger dauert. Bis Sie komplett schmerzfrei sind, können einigen Monate vergehen. Erst wenn dies der Fall ist, sollten Sie Ihr reguläres Training wieder aufnehmen. Langsam steigern, lautet die Devise. Das heisst aber nicht, dass Sie bis dahin nur liegen dürfen. Sogar im Wochenbett können Sie Ihrem Körper bereits Gutes tun und ihn bei der Rückbildung sanft unterstützen. Gezielte Bewegungen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und den Erhalt der Muskulatur zu gewährleisten, sind wichtig.

Rückbildungsgymnastik erst nach 10 Wochen

Rund 2,5 bis 3 Monaten nach einem Kaiserschnitt können Sie mit der eigentlichen Rückbildungsgymnastik beginnen. Dafür werden spezielle Kurse in Fitness- oder Yogastudios oder bei Physiozentren angeboten. Aber auch die Hebamme zeigt Ihnen Übungen, die Sie zu Hause ausführen können. Dieses Training wird Ihnen dabei helfen, den Beckenboden zu stärken, das Gewebe zu festigen und den Rücken zu unterstützen – Das Letztere ist wichtig, um allfällige Schmerzen zu lindern, die durch das Tragen des Babys entstehen können.

Den Beckenboden trainieren

Sie glauben, Ihr Beckenboden habe durch die Sectio gar nicht gelitten? Das stimmt so nicht. Schliesslich ist Ihr Kind rund 40 Wochen lang in Ihnen gewachsen und hat das Gewebe stark beansprucht. Diese gelockerten Bänder und Gelenke sollten nun wieder gestärkt werden. Um den Beckenboden schon vor dem aktiven Training zu unterstützen, können Sie ihn im Alltag bewusst an- und wieder entspannen. Achten Sie auf eine gerade Sitzhaltung, beispielsweise beim Stillen oder Essen. Während Sie dabei sind, das Gewebe wieder in Form zu bringen, sollten Sie es mit dem Sport langsam angehen und das Programm sachte steigern. Das Ziel: Unterstützen, ohne zu sehr zu beanspruchen. Denn schlimmstenfalls entstehen Risse im Gewebe, die sich entzünden können.