«Ich freue mich auf den neuen kleinen Menschen, ihn zu einer Persönlichkeit heranwachsen zu sehen. Darauf, herausgefordert zu werden und im Moment zu leben. Und falls es mit Stillen klappen sollte, auf die viele Schokolade um nicht aus dem Leim zu fallen.» Dieses Zitat stammt von Zentrumsleiterin Franziska Salzmann. Auch Sie gehört zu den aktuell fünf Schwangeren bei Physiozentrum. Wie sie und zwei ihrer Kolleginnen Job und Muttersein vereinen wollen, verraten wir Ihnen weiter unten. Zuerst ein kurzes Gespräch mit der Geschäftsführerin Martina Landolt:

Martina, 5 Zentrumlseiterinnen sind gleichzeitig schwanger. Da liegt wohl was Besonderes in der Luft?

Es scheint fast ein wenig so. Wir waren selbst überrascht, dass innerhalb von drei Monaten fünf Leiterinnen das erste Mal Mutter werden. Wir haben uns für jede einzelne wahnsinnig gefreut. Das Tolle ist: vier von fünf werden nach dem Mutterschaftsurlaub als Zentrumsleiterin zurückkommen. Das ist gelebte Emanzipation und ich bin unheimlich stolz auf diese Frauen.

Wie unterstützt Ihr die Mitarbeiterinnen während der Schwangerschaft?

Uns ist es ein grosses Anliegen, dass alle Mütter nach ihrem Mutterschaftsurlaub wieder zu uns zurückkommen. Während der Schwangerschaft dürfen die Mitarbeiterinnen zusätzliche Pausen/Administrationszeiten einplanen, die wir natürlich vollständig vergüten. Wir schauen auch, dass sie sich nicht überlasten und sich nicht zu spät krankschreiben lassen. Sie können ihren Arbeitsplan komplett frei gestalten und werden nie unter Druck gesetzt.

Und nach dem Mutterschaftsurlaub …

Dann kann die Mitarbeiterin frei wählen, mit welchem Pensum sie wieder einsteigen möchte. Auch entscheidet die Therapeutin, ob sie vier Monate oder ein Jahr Mutterschaftsurlaub machen möchte.

Die NZZ titelt: «Jede siebte Frau verliert wegen der Mutterschaft ihre Stelle». Was geht dir durch den Kopf, wenn du das liest?

Das stimmt mich sehr traurig. Zumal es in meinen Augen fast überall möglich ist, auch in einem niederprozentigen Pensum wieder zurück an den Arbeitsplatz zu kommen. Auch für Mitarbeitende in Führungspositionen sollte der Arbeitgeber Teilzeitmodelle anbieten.

Wie macht ihr das?

Bei uns können Mütter, je nach Personalaufwand, mit einem Pensum zwischen 60 und 70% ihre Leitungsposition wiederaufnehmen.

Höchste Zeit, auch die werdenden Mütter zu Wort kommen zu lassen. Dafür haben wir den Zentrumsleiterinnen Selina Odermatt, Franziska Salzmann und Swende Buck ein paar Fragen gestellt. Seien Sie gespannt, wie die drei werdenden Mütter über das Vereinen von Job und Muttersein denken.

Selina, wie stellst du dir das Arbeiten als Mutter vor?

Ich denke, dass mir die geistige Herausforderung im Job gut tun wird. Ich kann mir momentan nicht vorstellen, den Job aufzugeben. Mein Mann wird einen Papi-Tag haben und die Grossmamis freuen sich sehr auf die Kleine. Dann gibt es ja noch die Kita. So bringen wir bestimmt alles unter einen Hut.

Würdest du Physiozentrum als familienfreundliches Unternehmen bezeichnen?

Sehr! Während der Schwangerschaft haben wir noch flexiblere Arbeitszeiten und wir dürfen zusätzliche Admin-Zeiten einplanen. So kann ich mein Pensum gut bewältigen. Zudem dürfen wir unser Arbeitspensum anpassen. Bis 6 Monate nach der Geburt werde ich grösstenteils von zuhause aus meine Tasks erledigen können. Danach schraube ich mein Pensum von 90 auf 70% runter.

Worauf freust du dich am meisten, wenn das Baby da ist?

Darauf, dass wir dann eine «richtige» Familie sind und auf das erste Anlächeln der Kleinen. Ganz egoistisch gesagt freue ich mich auch darauf, meinen Körper wieder für mich zu haben. So sehr ich mich auf meine Tochter freue – ich bin nicht schwanger aus Leidenschaft.

Und worauf freust DU dich am meisten, Swende?

Gemeinsam mit dem kleinen Wunder die Welt nochmals neu zu entdecken!

Wie stellst du dir das Arbeiten als Mutter vor? Siehst du das ähnlich wie Selina?

Puh, es ist schwer zu beurteilen oder einzuschätzen. Es wird bestimmt eine Herausforderung. Der Wiedereinstieg wird sicherlich niederprozentig sein. Das Schöne ist, dass Physiozentrum und auch der Beruf an sich diese Basis bieten, mit einem kleineren Pensum zurückzukommen. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, dass die Patienten immer gut betreut werden.

Wie ist der Job während der Schwangerschaft? Strenger, cooler?

Eigentlich kein riesiger Unterschied. Ausser, dass ich die Pausen oder zusätzliche Admin-Aufgaben effektiver einplanen musste – für regelmässige Snacks und eventuell die eine oder andere Mehr-Notiz, damit nichts vergessen geht.

Franziska, kommen wir zu dir. Wie ist es für dich, mit Babybauch zu arbeiten?

Da ich einen Eisenmangel hatte – wie viele Schwangere – war ich oft müde. Deshalb habe ich mir regelmässig Zeit eingeplant, um mich hinzulegen. So konnte ich während der ersten zwei Drittel meiner Schwangerschaft recht gut arbeiten. Schön war für mich, dass ich als Zentrumsleiterin durch die administrative Tätigkeit körperlich weniger belastet wurde als die Therapeutinnen, die sich vorwiegend um die Patienten kümmern. Dass ich mir Zeit einplanen konnte, in der ich mich erholen konnte, habe ich sehr geschätzt.

Physiozentrum bietet ja Schwangerschaftsmassagen an? Nimmst du diese Dienstleistung in Anspruch?

Tatsächlich war ich während meiner Schwangerschaft einmal bei unserer Masseurin Tu Khanh. Da ich denke, meinen Körper gut zu kennen und es mir damals sehr gut ging, durfte sie genauso fest drücken, wie sie es normalerweise tut. Der einzige Unterschied war natürlich, dass ich für die Rückenmassage nicht auf den Bauch liegen konnte.

Denkst du, dein Kind wird auch mal Physio oder eher Astronaut?

Bis der Kleine gross ist und wenn Physiozentrum weiterhin so erfolgreich neue Zentren eröffnet, ist es bestimmt möglich, Physiotherapeut bei Physiozentrum auf dem Mars oder Mond zu sein –also beides!

Und EURE Kinder, Selina und Swende?

Selina: Pilotin wäre cool! Dann könnte Mami ihre Liebe zur Aviatik neu aufleben lassen und vielleicht sogar mal wieder im Cockpit mitfliegen! Swende: Oh wow, das ist noch eine ganze Weile hin. Als Physio auf der Erde wäre allerdings der soziale Kontakt grösser und die Entfernung deutlich überschaubarer als im All.