Flossing ist eine Behandlungsmethode aus der Sportphysiotherapie. Das Flossing erinnert an die Schnürbandagen der Gladiatoren und tatsächlich wurden schon im alten Rom ähnliche Kompressionstechniken durchgeführt.

Um zu flossen, braucht man lediglich ein spezielles elastisches Band. Mit diesem Band werden schmerzhafte Gelenke oder Muskeln für kurze Zeit stark komprimiert. Das Band bleibt zirka zwei Minuten an Ort und Stelle und wird danach wieder entfernt.

Die Bänder, welche man heute in der Physiotherapie braucht, sind zirka zwei Meter lang und fünf Zentimeter breit. Es gibt allerdings Flossing-Bänder in allen möglichen Grössen.

Wie funktioniert Flossing?

Durch das starke Komprimieren des Gewebes werden fliessende Ströme unterbrochen. Die betroffene Körperregion soll nach Anlegen des Bandes bewegt werden. Dies geschieht entweder aktiv durch den Patienten selbst oder passiv mit Hilfe eines Therapeuten.

Wird das Band nach diesen Bewegungen entfernt, löst sich der Flüssigkeitsstau und es kommt zu einer Mehrdurchblutung. Das unterversorgte Gewebe wird durch diesen Schwammeffekt komplett durchgespült und mit Blut und Nährstoffen neu belebt. Unerwünschte Abfallstoffe wie Laktat werden in die Lymphbahnen gedrückt und so abtransportiert.

Weiter werden durch den mechanischen Druck Verklebungen im Gewebe (Crosslinks) gelöst und die sogenannten Faszien bleiben elastisch.

Wann hilft die Kompressionstherapie?

Die Therapie mit dem Flossing-Band kann bei alten, chronischen Verletzungen aber auch bei akuten Problemen angewandt werden. Besonders toll daran ist, dass man Gewebestrukturen behandeln kann, die man mit anderen Methoden nicht erreichen kann.

Patienten können die betroffenen Körperstellen oft schon nach einer oder nach wenigen Behandlungen wieder besser bewegen, berichten von einem Schmerzrückgang oder von einer spürbar schnelleren Regeneration.

Unter Sportlern wird oft geflosst, um die Leistung zu steigern. Bei Fussballern zum Beispiel ist die Technik schon sehr beliebt. Müde Muskeln werden durch das Flossing kurz vor einem Spiel oder gar während einem Spiel wieder fit getrimmt.

Wann sollte nicht geflosst werden?

Wie bei jeder Behandlungsmethode ist auch das Flossing nicht immer die erste Wahl oder sollte je nach Vorerkrankung gar nicht angewandt werden. Dies gilt beispielsweise bei arteriellen Verschlusskrankheiten, Herzleiden und Herzschwäche, bakteriellen Entzündungen oder gewissen Hautkrankheiten.

Hier kann ein Vorgespräch mit dem Hausarzt Unsicherheiten und offene Fragen klären.